Auf den Spuren von Spucki, Asterix und U-96
Trekdinner United – Episode III: 40 Trekkies zu Besuch in der Bavaria Filmstadt
von Frank Baring
Trekdinner United hatte sich für 2008 ein sehr reizvolles Ziel vorgenommen: Die Bavaria Filmstadt in München. Die Bavaria Filmstadt in Geiselgasteig ist über die letzten Jahrzehnte zu einer festen Institution der deutschen Film- und Fernsehlandschaft geworden. Produktionen wie Wolfgang Petersens „Das Boot“, „Goodbye Lenin“, „Asterix“ und zuletzt „Der Bader-Meinhof-Komplex“ haben die Münchner Filmstadt international bekannt gemacht. Für die aktuelle Saison hat die Bavaria Filmstadt zwei neue Attraktionen ins Programm genommen: Teile der Originalkulisse aus „Die wilden Kerle 5: Hinter dem Horizont“ und den 4D-Fahrsimulator „Lissi und die wilde Kaiserfahrt“.
In diesem Jahr stand nun am 27.09.2008 die Besichtigung der Bavaria Filmstadt auf dem Programm von „Trekdinner United – Episode III“. Neben Besuchern der Trekdinner Stuttgart und Mittelhessen schlossen sich der Unternehmung auch zahlreiche Mitglieder des Trekdinner München an. Während die Mittelhessen bereits einen Tag vorher angereist waren, um „Trekdinner United“ bereits am Trekdinner München in lockerer Runde zu eröffnen, trafen sich alle Trekdinner erst einen Tag darauf in der Filmstadt. Die bewährte Organisation lag auch diesmal wieder in den Händen der Trekdinner-Captains in Stuttgart und Mittelhessen. Nach der Begrüßung der Trekdinner ging die große Gruppe der Mittelhessen, Münchener, Stuttgarter und weiterer Gäste in die Filmstadt auf große Besichtigungstour und natürlich auch zur actionreichen und sehr sehenswerten Stuntshow.
Unterhaltsam moderiert, suchte sich das Team der Stuntshow zwei mehr oder weniger Freiwillige aus dem Publikum in der Stunt-Halle. Das unfreiwillige Pärchen sollte in der Kulisse einer Häuserzeile eine Geschichte um zwei Räuber mit diversen Stunts eingebettet werden. Zwischen Feuerstunts, Explosionen und den quietschenden Reifen eines US-Polizeiwagens lernten beide Zuschauer auch, wie Schlägereien und Stürze funktionieren, ohne dass sich die Beteiligten dabei verletzten. Die Trekdinner United Gruppe konnte im Anschluss an die Stuntshow noch ein Blick auf die Kulissen werfen, wobei Frank Baring und Klaus May vom Trekdinner Mittelhessen noch die Gelegenheit hatten, im 5er BMW, der ganz im Stile amerikanischer Polizeiwagen designt war, für ein Fotoshooting Platz nehmen. Mit nach Hause nehmen durften sie diesen leider nicht.
Im Anschluss an die Stuntshow fand die eigentliche Besichtigung der Bavaria Filmstadt statt. Mit dem unweigerlichen Bimmelbähnchen ging die Fahrt über das weitläufige Gelände. Der erste Stopp führte die Gruppe mit der kompetenten und netten Führerin zu einem Info-Point, der direkt neben der alten Filmhalle lag, in der bereits 1979/80 an dem Filmklassiker „Das Boot“ gedreht wurde. Während die Ausführungen zu TV-Produktionen wie „Marienhof“ auf geteiltes Interesse stieß, wurde die Aufmerksamkeit der Trekkies deutlich größer, als die Besichtigung von Teilen des „Traumschiff Surprise“ Sets bevorstanden. Doch nicht genug, denn hier stand drei Mitgliedern der Trekdinner United Gruppe ein großes filmisches Erlebnis bevor. Sie konnten einzelne Szenen an Originalkulissen nachspielen, die anschließend durch ein Bavaria-Team in Originalszenen aus dem Film zu einem kleinen Besucherfilm hinein geschnitten wurden. Wer wäre da prädestinierter als eine angehende Filmlegende vom Stuttgarter Trekdinner, um durch die Schiebetür zu treten und am roten Telefon einen auf Tafeln vorgeschriebenen Dialog zu sprechen. Im fertigen Trekdinner United Besucherfilm war dann die Fitness-Szene aus „Traumschiff Surprise“ zu sehen. Doch bevor dieser potenzielle Filmklassiker im Kasten war, durften alle Traumschiff-Surprise-Uniformträger oder Star Trek Uniformträger noch die bekannte Beam-Szene nachdrehen. Im Anschluss an diesen großen Auftritt folgte noch eine Maschinenraumszene mit Schrotty und schließlich es kam auch zum großen Auftritt des Mittelhessen Klaus May. Er durfte einmal „Captain Klaus“ sein, auch wenn er nicht zu sehen war. Aber seine einzigartige Stimme, die einen leicht warmen Unterton hatte, sprach die Einleitung zu unserem einzigartigen Kurzfilm. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch ein namentlich unbekannter Mitbesucher, der als vierter Darsteller unseren Kurzfilm mit seiner witzigen Interpretation einer Traumschiff-Figur bereicherte.
Nach diesem einzigartigen Drehspaß ging es zu einer Besichtigung von diversen Filmkulissen. Die unvermeidlichen „Das Boot“ Großmodelle, Kulissen und die Innen-ausrüstung eines Typ VII Bootes konnten alle in Augenschein nehmen. Die Filmstadt Führerin berichtete teilweise über vielen den Anwesenden bereits bekannte Hintergründe zum Petersen-Film, gleichwohl erzählte sie auch einige interessante und kurzweilige Anekdoten von den Dreharbeiten. Beeindruckend waren für alle Beteiligten die in einer kleinen Halle untergebrachten Originalsets des Films. Die Innenausrüstung des U-Bootes wurde in den 1970er Jahren von einem Schiffsfriedhof gerettet und für die Filmaufnahmen wieder restauriert. Neben dem Maschinenraum, die Zentrale, Küchensektion, Mannschaftssektionen, Funkraum und Torpedoraums konnten wir besichtigen. Die Trekkies fühlten sich ein Stück weit ins Jahr 1941, in dem der Film „Das Boot“ spielte, versetzt. Nach der Besichtigung der Boot-Kulissen führte der Weg der Trekdinner United Gruppe auf direktem Weg in verschiedene Außenanlagen und Hallen mit Kulissen der Filme „Bader Meinhof Komlex“, „Asterix“ und einen kleinen Filmstadt, deren Häuserzeile in vielen Filmen und TV-Produktionen bereits zu sehen war, zuletzt in der Filmkomödie „U-900“.
Bevor Trekdinner United mit einem gemeinsamen Gruppenbild ausklang, hatten die Besucher aus Mittelhessen (Gießen/Wetzlar), München und Stuttgart noch Gelegenheit in dem neuen 4D-Fahrsimulator „Lissi und die wilde Kaiserfahrt“ eine abenteuerliche Schlittenfahrt zu erleben. Nebel und Wasserspritzer machten diese Fahrt sehr realistisch, die durch Charaktere des Films von Michael „Bully“ Herbig begleitet werden. Nach dieser spaßigen Fahrt trafen sich alle Besucher des „Trekdinner United III“ Events noch zu einem Gruppenbild in der Kulisse des 80er-Filmklassikers „Enemy Mine“. Danach ging eine sehr gelungene Fortsetzung der jährlich wiederkehrenden Fanaktion „Trekdinner United“ zu Ende. Auch in diesem Jahr hat sich wieder gezeigt, dass über Trekdinner Grenzen hinweg, Star Trek Fans etwas miteinander unternehmen wollen und dabei deutlich wurde, dass das oftmals tot geglaubte Fandom sehr lebendig ist. Vielleicht vermögen solche Aktionen wie „Trekdinner United“ und die familiäre Atmosphäre in diesem Jahr dazu beizutragen, dass Star Trek Fans und Fantreffen wieder mehr miteinander unternehmen. Hierzu soll zukünftig auch eine eigene Webseite unter ww.trekdinner-united.de beitragen, die derzeit in Arbeit ist. Für das kommende Jahr 2009 ist bereits eine weitere Aktion in Planung, die diesmal das Phantasialand in Köln-Brühl zum Ziel hat. Dies haben die Organisatoren der versammelten TD-U Gemeinde zum Ende des gemeinsamen Events eröffnet. Das obligatorische Gruppenbild bildete den Abschluss für ein schönen Tag. Ein herzlichen Dank richtete das Orga-Team an die Teilnehmer von Trekdinner United für die zahlreiche Teilnahme an Trekdinner United III.